Von der Social Software im Web 2.0 zum Semantic Web im Web 3.0
Heut zu Tage ist es für eine Vielzahl der Menschen bereits selbst verständlich täglich sich im Internet auf zu halten. Sie suchen nach Unterhaltung, wollen Kommunizieren, Neuigkeiten erfahren oder Informationen suchen, recherchieren. All diese Sachen machen sie täglich ohne darüber nach zu denken, ohne beinahe jegliche Anstrengungen. Dabei konsumieren sie nicht nur Informationen, nein sie stellen auch neuen Inhalt in das Internet werden vom Konsumenten zum Prosumenten (Produzent + Konsument = Prosument).
Wir, die Mehrheit aller Internet-Nutzer sind bereits voll im Web 2.0 angekommen. Wir nutzen mit leichtigkeiten Bloggin dienste, Social Networks wie Facebook und Co., recherchieren auf Wikipedia, stellen Videos auf Viedeo-Sharing Plattformen wie Youtube und laden uns Podcasts herunter. All diese Plattformen sind Social Software gemacht von Menschen für Menschen.
Sie sollen möglichst einfach sein um es den Usern leicht zu ermöglichen sie zu Nutzen. Für Menschen ist die Nutzung somit kein Problem und Kinder leicht. Das Web 2.0 hat jedoch eine riesen Schwäche.
Menschen verstehen zwar, können Informationen von verschiedenen Webseiten und aus verschiedenen Medien einfach Kombinieren. Können Kreativ recherchieren und somit sich ohne größere Anstrengungen leicht im Web 2.0 Bewegen und Informationen sammeln und verarbeiten. Sie sind dabei jedoch sehr langsam und verzweifeln oft an der Menge an Informationen.
Computer stellen den Menschen in Punkto Schnelligkeit in den Schatten, sie können viel schneller rechnen als der schnellste Mensch, sie haben nur ein Problem. Sie sind ignorant und unkreativ und können nicht so einfach Problemstellungen lösen wie Menschen. Man könnte fast sagen sie sind mit dem für die Menschen geschaffenen Web 2.0 überfordert.
Eine Lösung für dieses Problem soll nun das Semantic Web bieten. Im Semantic Web werden Ontologien aufgebaut die das Wissen des Internets für Computer zugänglicher machen. Mit Hilfe dieser Ontologien und Regeln können Computer neues Wissen erschließen, Suchen verbessern und Problemstellungen lösen.
Ontologie
Eine Ontologie besteht aus sogenannten Subjekt Prädikat Objekt Trippeln.
Ein einfaches Beispiel für einen Trippel:
David Theil —- ist Autor vom — Artikel: “Web 3.0 = Web2.0 +1.0?“
Subjekt: David Theil
Prädikat: ist Autor vom
Objekt: Artikel “Web 3.0 = Web2.0 +1.0?“
Diese Trippel Bausteinchen sind jedoch nur der Inhalt und somit nur ein Teil einer Ontologie. Sie sind das in ihr eigentlich repräsentierte Wissen. Eine Ontologie besteht jedoch noch aus Regeln wie beispielsweise (vereinfacht gesprochen):
Nur Menschen können Autoren sein; Autoren schreiben Artikel; Artikel können nur von Menschen geschrieben werden; und viele mehr.
Diese Regeln sind Modellierungsregeln wie das Wissen mit einander zu verknüpfen ist was erlaubt ist und was nicht. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist auch das Klassen-Konzept und die Trennung von Klassen und Instanzen. Also von den beschreibenden Begriffen zu der Ausprägung.
Um dies zu veranschaulichen folgendes beispiel welches sich auf das vorherige bezieht:
Ein Mensch —– ist Autor von —– einem Artikel
Das Subjekt und das Prädikat sind nun von der spezifischen Ausprägung zu einem Allgemeinen Begriff ausgetauscht worden. Mit dieser Schablone kann nun jeder sein eigenes Trippel mit seinen Spezifischen Ausprägungen machen.
Erst in Kombination von Wissen in Form von Trippeln Klassen und Modell und Regeln wird aus dem ganzen eine Ontologie im eigentlichen Sinne.
Eine Ontologie ist also eine Form der Wissensdarstellung und der Wissenkonservierung.
Computer können mit Hilfe von Logik Regeln und vorhandenem Wissen in Form von Ontologien selbst Probleme Lösen, neues Wissen erschaffen und recherchieren und somit das Leben der User im Internet erleichtern.
Technische Umsetzung des Semantic Webs
Zur technischen Umsetzung des oben genannten Ziels haben sich bereits sehr viele Experten den Kopf zerbrochen. Die zentrale Standardisierungsstelle im Sachen Internet das W3C (World Wide Web Consortium) hat bereits eine Technologie standardisiert die all diese Anforderungen erfüllen kann; der Semantic Web Stack.
Der Semantic Web Stack
Der Semantic Web Stack basiert auf 2 Basistechnologien. Den URI’s auf der einen Seite und dem Unicode auf der anderen Seite.
Eine URI ist ein Weltweiter Eindeutiger Identifikationsstring den es für alle Objekte im Internet gibt. (Wichtig für Subjekte und Objekte bei Subjekt Prädikat Objekt Trippeln)
Unicode ist ein internationaler Code zur Repräsentierung von Schriftzeichen. Der Code kann jedes Schriftzeichen der bekannten Sprachen abbilden.
XML ist die Basistechnologie für RDF. XML bedeutet eXtended Markup Language und dient zur Strukturierung von Daten.
RDF ist eine Technologie zur Darstellung von Subjekt Prädikat Objekt Trippeln. Sie verwendet XML als Basistechnologie. RDF bildet immer eine gerichteten Graphen von SPO Trippeln. Und wird durch RDF-S eingeschränkt.
RDF-S ist das Schema für RDF wie oben Bereits im Abschnitt zur Onotologie beschrieben ist RDF-S die Technologie zur Erstellung von Modellierungsregeln und Klassen für deren Ausprägungen dann RDF verwendet wird.
RDF-S bildet in Kombination mit RDF bilden bereits eine Ontologie.
OWL ist die Web Ontology Language welche laut W3C empfohlen wird zu verwenden.
SPARQL ist eine Abfragesprache für die RDF Ontologie Daten
Regeln sind in Form des RIF Rule Interchange Formats zu erstellen und können auf die Wissensbasis der Ontologie angewendet werden.
Die Unifying Logic wendet die Regeln auf die Wissensbasis (das Wissen in der Ontologie) an und erzeugt somit Neues Wissen bzw. Problemlösungen.
Mit der Proof Funktion im Semantic Web Stack kann geprüft werden ob das neue Wissen bzw. die Problemlösung Vertrauenswürdig ist (Trust) oder nicht und somit falsch.
Social Software im Web 3.0
Da sich das alte Web 2.0 auf Social Software aufbaute und das heutige Internet ohne diese Plattformen nicht mehr wegzudenken ist muss sich das Semantic web in die Social Software Applikationen einbinden. Das bedeutet Semantic Wikis, Sematic Social Tagging, Semantic Blogs, Semantic ePortfolios.
All diese Erweiterungen haben aber die Anforderungen das sie einfach zu verwenden sind. Erstellt ein User einen Wiki Eintrag muss er mit wenigen Formalismen Annotationen zu den einzelnen Inhalten hinzu geben können. Die Annotationen beinhalten dann die Trippel und erstellen somit die Wissensbasis unter der Verwendung der Regeln der Ontologie. Die oberste Richtlinie bei der Erstellung der Software hinter diesen Social Semantic Software Anwendungen muss also sein das ganze möglichst einfach (KISS Keep it simple stupide) und fehlerrobust ( ein vergessen des schließenden Tags darf nicht das Konzept zerstören und somit unbrauchbar machen) sein.
Nicht nur die Erstellung der Wissensbasis der Ontologie muss einfach zu bewältigen sein, die Benützung muss ebenfalls einfach implementiert werden sodass jeder einfache Fragen und Problemstellungen von der Wissensbasis lösen lassen kann und bei der Recherche optimal unterstütz wird.
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