Warum Sie heute noch ihr erstes Digitalisierungsprojekt starten sollten.
Egal ob Sie im B2B oder B2C Bereich angesiedelt sind, wenn Sie in Ihrem Unternehmen noch kein Digitalisierungsprojekt gestartet haben wird es höchste Zeit, denn die Konkurrenz schläft nicht und ist vermutlich schon bei der Realisierung. Doch was sind die Voraussetzungen und möglichen Einsatzgebiete von Software in Ihrem Unternehmen. Dieser Artikel gibt Ihnen, auf Ihr Mittelstandsunternehmen zurechtgelegt, erste Impulse, Denkanstöße und Realisierungsvorschläge zu den Themen Digitalisierung und Internet of Things.
Ausgangslage
Wie im letzten Artikel “5 Bereiche die durch die Digialisierung revolutioniert werden” erwähnt, ist die Digitalisierung bereits im vollen Gange. Jeder von uns benutzt täglich Apps und Services im Internet. Wir haben uns daran gewöhnt mit einer Leichtigkeit Apps am Smartphone zu installieren, und allezeit und überall jene Informationen aufzurufen, die uns gerade in den Sinn kommen. Diese positive Erfahrung welche, die breite Masse seit der Einführung der ersten Smartphones gemacht hat, führt aber zu einer gesteigerten Erwartungshaltung. Konsumenten wollen nicht mehr nur einfache Produkte und Dienstleistungen kaufen. Heutzutage müssen Produkte intelligent, vernetzt und digital sein. Nicht nur Konsumprodukte, auch Produkte im B2B Bereich müssen mehr und mehr Digitaltechnik beinhalten.
Zielbereiche
Ein jedes Unternehmen muss wirtschaftlich agieren, um seine Zukunft zu sichern. Bezugnehmend auf die Digitalisierung muss sich ein jedes Unternehmen die Frage stellen wie, unter Zuhilfenahme von Software, ein Mehrwert erzielt werden kann. Im Grunde genommen kann man diesen Mehrwert immer auf mindestens einen von zwei unternehmerischen Zielbereichen zurückführen.
Erstens:
Es soll mittels Software eine Umsatzsteigerung und somit eine Gewinnsteigerung erzielt werden.
Oder Zweitens:
Es soll mittels Software eine Optimierung und Kostenreduktion im Unternehmen bewirkt werden.
Ziele
In Anbetracht der oben angeführten Zielbereiche sollte jede Aktion, die Sie in Ihrem Digitalisierungsprojekt umsetzten, auf zumindest einen der beiden Bereiche positiven Einfluss haben. Beispielsweise können Unternehmen eine Umsatzsteigerung durch zusatzverkauf von digitalen Services ihrer intelligenten Produkte erreichen. Es kann der Vertriebsprozesse optimiert werden und somit Kosten reduziert bzw. eine Effizienzsteigerung des Vertriebs erreicht werden. In den meisten Unternehmen werden Vertriebsprozesse schon heute digital unterstützt. CRM-Systeme, digitale Konstruktionszeichnungen, Projektmanagement-Tools es gibt zahlreiche digitale Quellen die als Wissensbasis verwendet werden können, um den Vertriebsprozess zu optimieren. Diese digitalen, meist durchs Unternehmen verteilte Quellen bieten einen enormen Datenschatz, den es zu finden und zu verwenden gilt. Oft sind es nicht die Daten, sondern die Meta-Daten die den größten Mehrwert fürs Unternehmen darstellen. Wenn ein Vertriebsmitarbeiter beispielsweise rechtzeitig, einen Monat im Voraus, eine Erinnerung bekommt, dass er wieder beim Kunden anrufen soll, weil dieser immer auch Produkt A kauft, wenn Produkt B im Angebot ist, so ist diese Information Metadaten zu verdanken. Um diese Metadaten neben den Produktivdaten zu sammeln, reicht es aber nicht die einzelnen Produktivsysteme zu verwenden. Ein Datawarehouse muss alle Daten samt Metadaten in einem System vereinen.
Umsetzung
Digitalisierungsprojekte sind in den allermeisten Fällen interdisziplinäre Projekte. Es arbeiten meist eine Vielzahl an unterschiedlichen Personen aus verschiedenen Fachabteilungen zusammen. Zudem sind Digitalisierungs- und IoT-Projekte immer hochtechnologische komplexe Umsetzungen am neuesten Stand der Technik. In den meisten Mittelstandsunternehmen finden wir allerdings nicht die notwendige softwaretechnische Kompetenz, um ein Digitalisierungsprojekt umzusetzen. Es ist notwendig einen externen Dienstleister für Software-Entwicklung, oft sogar für Hardware-Entwicklung, hinzuzuziehen. Neben den technischen Herausforderungen herrscht in Digitalisierungs- und IoT-Projekten meist der Zeitdruck, schneller als die Konkurrenz mit neuen Produkten und Dienstleistungen am Markt zu sein. Um hier mithalten zu können sind Agilität und Schnelligkeit in der Projektumsetzung gefordert. Klassische Projektvorgehen in alteingesessenen Mittelstandsunternehmen sind aber meist schwerfällige Wasserfall-Modelle. Im klassischen Wasserfallvorgehen wird das Projekt in Projektphasen abgearbeitet. Zunächst wird eine ausführliche Spezifikation der Anforderungen in ein Lastenheft gegossen. Danach wird das Lastenheft mit all seinen Anforderungen in die Designphase übergeführt. Nach Abschluss des Designs folgen Implementierung, Test und Inbetriebnahme. Im Falle eines Fehlers, wird Phase für Phase zurückgegangen und der Fehler dort behoben wo er passiert ist. Die Nachteile bei einer derartigen Vorgehensweise liegen auf der Hand. Ergebnisse werden sehr spät, oft erst bei der Inbetriebnahme gefunden. Klassische Projektentwicklungsprozesse sind vor allem nur dann gut Planbar, wenn alle Gegebenheiten zu Beginn des Projekts bereits klar sind. In den meisten IoT- und Digitalisierungsprojekten sind jedoch eine Vielzahl an Unschärfen vorhanden, welche erst bei der Umsetzung klarer werden. In der Software-Entwicklung hat sich aufgrund der Schwächen des Wasserfall-Modells bereits eine Agile Software-Entwicklung durchgesetzt. Software-Entwicklung in iterativ inkrementellen Vorgehensmodellen wie Scrum setzen auf Agilität. Es wird ein Ziel definiert, die Detailplanung und die Implementierung werden aber Just-In-Time gemacht. Somit kann schneller auf verändernde Anforderungen eingegangen werden. Bei Scrum wird außerdem der gesamte Entwicklungsprozess, vom Planen, über das Design und die Entwicklung, bis hin zum Testen und zur Inbetriebnahme immer wieder in sogenannten Sprints durchlaufen. Diese Sprints haben meist eine Dauer von 2–3 Wochen. Dies bringt den Vorteil, dass am Sprintende jedes Mal ein testbares Ergebnis produziert wird. Die Optimierung des gesamten Entwicklungsprozesses ist bei Scrum ebenfalls institutionalisiert. Am Ende eines Sprints wird eine Retrospektive durchgeführt, mit dem Ziel den Scrum-Prozess noch effizienter zu machen. Diese schrittweise Vorgehensweise hat sich bei Digitalisierungsprojekten als sehr erfolgreich herausgestellt.
Rollen und Verantwortungsbereiche
Wie oben bereits erwähnt sind Digitalisierungsprojekte immer interdisziplinäre Projekte die Fachabteilungsübergreifend auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben. Einhergehend mit der Einführung von neuen Produkten und neuen Services sind immer auch Änderungen in internen Arbeitsabläufen und Organisationsstrukturen zu erwarten. Somit sind Digitalisierungsprojekte immer auch Change-Projekte im Unternehmen. Diese Interdisziplinarität und die internen Auswirklungen die ein derartiges Projekt mit sich bringen führen dazu, dass es eine konzentrierte Entscheidungskompetenz in einer neu geschaffenen Stelle braucht. Wichtig hierbei ist es, dass diese Stelle als eigenständige Position möglichst weit oben in der Hierarchie des Unternehmens angesiedelt ist und über eigenes Budget und über Weisungsberechtigungen verfügt. Dieser Digital-Change- oder Innovation-Manager sollte mit Feingefühl und Durchsetzungskraft den digitalen Wandel im Unternehmen führen. Kollegen und Kunden ins Boot holen und neue Geschäftsmodelle ermöglichen.
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