Mächtige Fragen die du dir als Product-Owner stellen solltest.

Dieser Artikel hilft dir dich als Product Owner weiterzuentwickeln. Stell dir die folgenden Fragen und beantworte sie für dich selbst oder lasse dich inspirieren.

  1. Entwickelst du dich selbst und dein Skill set weiter?
  2. Wer ist für dich eine Führende Persönlichkeit in deinem gebiet? Welchen 3-5 Persönlichkeiten kannst du im Bezug auf Product-Ownership folgen?
  3. Arbeitest du an deinem Mindset? Welche 5 Bücher haben dich in den letzten 2 Jahren inspiriert?
  4. Hast du jemals einen Benutzer gesehen? Hast du beobachtet, wie sie mit deinem Produkt interagieren?
  5. Do you build the right thing?
  6. Can you show me the data?
  7. Do you build the thing right?
  8. Fühlst du dich verantwortlich für Technical Debt und Testautomation?
  9. Erarbeitest du mit deinem Team eine domänenspezifische Sprache? Hältst du regelmäßige Refinement-Meetings und Discovery-Sessions?
  10. Kannst du zu diesem Feature ein Beispiel liefern wie die User das Feature nutzen wollen.
  11. Nutzt du dein Team richtig?

Entwickelst du dich selbst und dein Skill set weiter?

Als guter Product-Owner solltest du ständig an dir und deinen Fähigkeiten arbeiten. Gute Product Owner verstehen was von Produkt Management, Marketing, Vertrieb, Support, (Software-) Development und der Technik. Daher solltest du dich Ständig weiterentwickeln, Fachartikel, Zeitschriften und Fachbücher lesen und auf Konferenzen gehen, um dich weiterzuentwickeln. Auch Online-Kurse oder YouTube-Videos können eine hilfreiche Quelle sein.

Wer ist für dich eine Führende Persönlichkeit in deinem gebiet? Welchen 3-5 Persönlichkeiten kannst du im Bezug auf Product-Ownership folgen?

Du solltest dir eine Hand voll inspirierenden Persönlichkeiten überlegen, die in deinem Bereich Meinungsführer sind und ihnen auf allen von dir verwendeten Kanälen folgen. Sei es Produktmanagement, Marketing, User-Experience, oder technische Experten. Recherchiere wer gut für dich zu deiner Aufgabe als Product Owner passen kann und folge den Personen auf Twitter, LinkedIn, YouTube und co.
Im Bereich Product-Management kann ich beispielsweise Dan Olsen und Marty Cagan empfehlen.

Arbeitest du an deinem Mindset? Welche 5 Bücher haben dich in den letzten 2 Jahren inspiriert?

Nicht nur das fachliche bewusste Wissen auch das Mindset und das unterbewusste beeinflussen dich und deine Arbeit. Dabei ist es sehr viel schwerer das Mindset und das Unterbewusste zu verändern als dir fachliches Wissen anzueignen. Oft geschehen Veränderungen im Mindset dadurch, dass wir inspirierende Dinge hören oder lernen. Stell dir die Frage welche 5 Bücher, die du in den letzten Jahren gelesen hast, dich am meisten inspiriert und beeinflusst haben. Gib diese Erfahrungen an deine Kollegen weiter und schreib dir eine Liste mit den nächsten 5 Büchern für dieses Jahr auf.

Ich kann die Bücher von Dan Olsen, Marty Cagan empfehlen.

Inspired – Marty Cagan²

Empowered – Marty Cagan²

The Lean Product Playbook – Dan Olsen²

Weitere Bücher, die mich inspiriert haben und die ich Product-Owner empfehle sind:

Ego is the Enemy – Ryan Holiday²

The Lean Startup – Eric Ries ²

BLUE OCEAN STRATEGY – W.C. Kim and R. Mauborgne²

MADE TO STICK – Chip Heath and Dan Heath²

BUILDING A STORYBRAND – Donald Miller²

START WITH WHY – Simon Sinek ²

FIND YOUR WHY – Simon Sinek²

Hooked – Nir Eyal²

Hast du jemals einen Benutzer gesehen? Hast du beobachtet, wie sie mit deinem Produkt interagieren?

Viele Product-Owner arbeiten einfach aufgrund ihrer Erfahrungen und eigenen Glaubenssätzen an Produkten für Usern, ohne dazu jemals mit den Benutzern gesprochen zu haben oder explizit die Benutzer bei ihrer Arbeit beobachtet zu haben. Gute Product-Owner wissen, dass sie nichts wissen. Selbst wenn ein Product-Owner bereits jahrelang selbst Nutzer einer Domäne war und somit sein eigener Kunde ist, muss dennoch eine breitere Basis an Nutzern befragt werden. Gute Product-Owner wissen, dass sie nichts wissen und hinterfragen alles.

Do you build the right thing?

Baust du das „richtige“? Henry Ford hat einmal gesagt: „Wenn ich die Leute gefragt hätte, was sie brauchen, hätten sie schnellere Pferde gesagt.“. Dieses Zitat spiegelt den Grundsatz wider den ein guter Product-Owner haben sollte. Genauso wie die Benutzer befragt und ihre Meinung in das Produkt einfließen sollte, muss diese Meinung auch von Zeit zu Zeit ignoriert werden. Product-Owner müssen das richtige Produkt bauen. Um herauszufinden was das richtige Produkt ist, müssen Hypothesen aufgestellt werden und diese durch Experimente belegt oder widerlegt werden. Data is King. Nur wer harte Daten hat kann sich sicher sein, dass seine Hypothesen richtig sind oder vom Markt nicht angenommen werden.

Can you show me the data?

Kannst du mir die Daten zur Performance zeigen?

Bei der Entwicklung neuer Features geht ein guter Product-Owner hypothesenbasiert vor. Jede Hypothese, die der Product-Owner aufstellt, muss durch Experimente belegt oder widerlegt werden. Dazu müssen Daten über die Verwendung von Features gesammelt werden. Es können auch qualitative und quantitative Befragungen einer breiten Basis an Usern durchgeführt werden.

Doch auch im Betrieb des Produkts müssen Daten gesammelt und von Product-Owner ausgewertet werden. Der Product-Owner sollte für alle Features automatisiert Verwendungsdaten sammeln. Zusätzlich sollten KPIs wie Aktive User pro Monat/Woche/Tag/Stunde, Anzahl der Anmeldungen, Abmeldungen usw. automatisiert gesammelt und regelmäßig ausgewertet werden.

Do you build the thing right?

Baust du das Produkt richtig? Viele Product-Owner kümmern sich entweder zu viel, um die Entwicklung des Produkts, oder zu wenig. Fakt ist, viele Produkte werden obsolet oder im schlimmsten Fall gar nicht wirtschaftlich erfolgreich, weil die Technik vernachlässigt wurde. Dem gegenüber steht das andere Extrem, dass der Markt völlig außeracht gelassen wird und sich der Product-Owner nur um die Technik kümmert. Beides ist dementsprechend schlecht. Ein guter Product-Owner kümmert sich um die Technik, indem er sich darum kümmert und die Themen anspricht, dem Team jedoch die Freiheiten lässt selbst an der technischen Lösung zu arbeiten. Er ist also an einer sauberen Lösung interessiert, bestimmt aber nicht wie diese Lösung konkret aussieht. Fakt ist, technische Schulden, Architektur und Leistungseigenschaften eines Produkts bestimmen dessen Erfolg. Daher muss sich der Product-Owner auch um diese Themen kümmern und ist dafür verantwortlich.

Fühlst du dich verantwortlich für Technical Debt und Testautomation?

Als Product-Owner bist du auch für Technical Debt und Testautomation verantwortlich. Das heißt nicht, dass du als Product-Owner selbst Testcode schreiben musst, oder Technical Debt reduzieren musst. Du musst aber dafür sorgen, dass das Thema beim Team adressiert ist und das Team genügend Zeit hat sich um diese Themen zu kümmern. Doch nicht nur Technical Debt und Testautomatisierung sollten vom Product-Owner betrachtet werden, auch gute Technische Praktiken wie Designpattern und vermeiden von Antipattern bzw. die Boyscout-Rule sollten vom Product-Owner thematisiert und eingefordert werden.

Erarbeitest du mit deinem Team eine domänenspezifische Sprache? Hältst du regelmäßige Refinement-Meetings und Discovery-Sessions?

Kommunikation und Namensgebung sind zwei banal klingende Themen, die aber in der Praxis sehr schwierig sind. Gerade in der Kommunikation können viele Fehler passieren. Es können viele Missverständnisse und Konflikte entstehen, die allesamt Zeit und Geld kosten. Oft entstehen Missverständnisse, weil keine einheitliche Sprache im Team gefunden wird. Team-Mitglied A sagt zu einer Funktion X, Team-Mitglied B sagt zur selben Funktion Y meint aber genau dasselbe. Daraus entstehen Missverständnisse und Konflikte. Der Product-Owner ist eine Schnittstelle. Er kommuniziert mit verschiedenen Personen in verschiedenen Rollen. Um hier die Kommunikation zu erleichtern ist es wichtig eine Sprache und wichtige Begriffe mit sprechenden Namen zu definieren. Um diese Business-Language auch an das Team weiterzugeben, muss viel kommuniziert und dokumentiert werden. Es empfiehlt sich ein Glossar mit dem Team zu erstellen und gemeinsam zu warten. Um die Sprache zu sprechen und das Team diese Begriffe zu vermitteln ist es notwendig regelmäßig mit dem Team Refinement-Meetings und Discovery-Sessions abzuhalten. Im Idealfall werden diese Meetings mehrmals wöchentlich immer zur selben Zeit durchgeführt.

Kannst du zu diesem Feature ein Beispiel liefern wie die User das Feature nutzen wollen.

Gute Product-Owner halten nicht nur Refinement-Meetings ab, bei denen sie mit dem Team über die Features diskutieren, sondern Entdecken mit dem Team gemeinsam die Features in Form von Discovery-Sessions. Das heißt sie geben nicht nur Features, vor die es zu entwickeln gibt, sondern erforschen diese Features gemeinsam mit dem Team und können Beispiele liefern, wie der User das Feature nutzen will. Der Product-Owner sollte gute und schlechte Fälle, Extremfälle und Grenzfälle kennen und dem Team zur Verfügung stellen.

Ein einfaches Beispiel:

Der Product-Owner weiß, dass der User Geld von A nach B überweisen will. Dazu muss der User den Betrag eingeben.

Gutfälle: 12; 12.5; 3,000.99;

Schlechtfälle: -12; ABC;

Extremfälle/Grenzfälle: 0; 0.001; 5,000.01; 999,999,999,999;

Bei Zahlungen über 5,000 muss die Zahlung von einem Bankmitarbeiter freigegeben werden.

Nutzt du dein Team richtig?

Gute Product-Owner involvieren mittels Discovery-Sessions, Plannings, und Refinement-Meetings das Team in die Produktgestaltung. Im Idealfall transportiert der Product-Owner das Product-Mindset und konvertiert jedes Teammitglied zu einem Co-Product-Owner. Mit Hilfe des gesamten Teams werden dann Hypothesen aufgestellt und Informationen zum Markt und den Usern zusammengetragen, ausgewertet und verarbeitet.

²) Affiliate Links zu Amazon.

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