Design-Thinking

Design-Thinking wird dazu verwendet revolutionäre neue Ideen zu entwickeln und schwierige Probleme zu lösen. Dabei stellt Design-Thinking den Anwender (User) in den Mittelpunkt. Probleme werden versucht aus Anwendersicht zu sehen und zu verstehen und dabei kreative Lösungsansätze zu finden. Design-Thinking wählt dabei einen Ansatz der auf drei gleichwertigen Grundprinzipien Team, Raum, und Prozess besteht. Dabei basiert der Ansatz auf der Annahme, dass Probleme besser gelöst werden können, wenn Fachexperten aus unterschiedlichen Disziplinen und Ressorts in einem kreativen Umfeld gemeinsam zusammenarbeiten und eine Fragestellung entwickeln, die die Bedürfnisse und Motivationen der Anwender berücksichtig. Auf dieser Fragestellung entwickelt das Team dann Konzepte zur Lösung die dann mehrfach geprüft werden.

Design-Thinking bildet damit den Arbeitsprozess von Designern ab, der als eine Kombination aus Verstehen, Beobachtung, Ideenfindung, Prototypen erstellen, Ausführung und Lernen verstanden wird.

Wann wird Design-Thinking angewendet?

Nehmen wir an wir sind Teil eines Unternehmens und dafür verantwortlich das nächste revolutionäre Produkt zu entwickeln, oder wir wollen das Verhalten vieler Nutzer unseres Produkts verändern, genau dann kann Design-Thinking angewendet werden, denn es ist eine mächtige Methode um das Unbekannte zu erforschen. Design-Thinking ist wie eine Expedition in das Unbekannte, nur dass wir nicht einmal eine Karte, oder ein grobes Ziel haben, aber dennoch wissen, dass wir an einen perfekten Ort landen werden.

Folgende Schritte werden dabei gemacht:

  1. Lerne von Anwendern und verstehe die Probleme
  2. Beobachte, finde Verhaltensmuster
  3. Erstelle Design-Richtlinien, Rollen und Ideen
  4. Erzeuge Prototypen
  5. Teste und iteriere bis die Ergebnisse überzeugen

1. Verstehen

Bei Design-Thinking steht der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt. Es ist notwendig die Motivationen und Bedürfnisse zu verstehen.

2. Beobachten

Trotz des starken drang nach Individualismus sind wir Menschen doch im Grunde sehr gleich und haben die gleichen Bedürfnisse und Motivationen. Diese zu beschreiben fällt uns jedoch oft nicht leicht, wir erkennen sie nicht bewusst, sondern nur durch Beobachtung von Verhaltensweisen. Das Beobachten an sich muss jedoch objektiv und unvoreingenommen passieren um den Kern der Motivation und der Bedürfnisse zu ergründen.

3. Erstelle Design-Richtlinien, Rollen und Ideen

Die objektiven Beobachtungen werden um objektiv zu bleiben im Schritt zuvor nur gesammelt. Es werden noch keine Kategorisierungen, Vorsortierungen oder andere Arten von Bearbeitungsschritten durchgenommen, damit die Objektivität erhalten bleibt. Im nächsten Schritt werden nun jedoch die gesammelten Daten und Beobachtungen mit einander in Kontext gesetzt. Es werden Design-Richtlinien, Rollen und Ideen generiert. Gerade die Rollenbildung ist bei Design-Thinking sehr wichtig. Das Problem und die Anwender werden in verschiedene Rollen kategorisiert um ein möglichst vielseitiges Bild über das Problem und dessen Lösung zu bekommen.

4. Erzeuge Prototypen

Im nächsten Schritt werden Prototypen erstellt. Diese Prototypen können von sehr einfachen Paper&Pen Prototypen bis hin zu aufwändigeren Software-Clickdummies erzeugt werden. Es empfiehlt sich die KISS Regel anzuwenden und so viel Energie wie notwendig und so wenig wie möglich in diese Prototypen zu stecken denn sie werden im nächsten Schritt dann getestet und eventuell aussortiert.

5. Testen und iterieren bis die Ergebnisse überzeugen.

In diesem Schritt werden die erzeugten Prototypen den verschiedenen Testanwendern präsentiert. Um hier möglichst viel gutes Feedback zu bekommen, können die Prototypen Anwendern aus allen oben definierten Rollen gezeigt werden. Deren Feedback wir dann wiederum in den Ausbau und Umbau der Prototypen gesteckt, durch diese Iterationen wird der Prototyp soweit verbessert bis das gewünschte Ergebnis erzeugt wurde und die Anwender überzeugt sind.

6. Bonus: Veränderbarer Raum und Kreativmaterialien

Viele Desing-Thinking Teams schwören auf einen passenden Raum für den Prozess. Damit der Kreativprozess voll und ganz gelingt, benötigt man ihrer Meinung nach einen möglichst veränderlichen Raum mit bewegbaren Möbeln, Whiteboards, Flipcharts, Präsentationsmöglichkeiten und Kreativ-Materialien wie Knetmasse, kinetischen Sand, Lego, Duplo, Karton, Papier, und Farben zur Erstellung der Prototypen

Wann, wo und wie ist Design-Thinking zu verwenden?

Design-Thinking wird dazu verwendet Strategische Ziele zu definieren indem es die größten strategischen Problemstellungen herausfindet. Es verbindet Unternehmen und Anwender und kümmert sich um die Ursachenforschung der Kundenwünsche und Probleme. Es kann dazu genutzt werden vage formulierte Problemstellungen genauer zu spezifizieren. So lassen sich auch Nuancen von Problemen zwischen verschiedenen Zielgruppen und Rollen herausfinden. Im unternehmerischen Umfeld wird Design-Thinking dazu verwendet Produkte zu erstellen die den Kundenwünschen am ehesten entsprechen.

Design-Thinking in der digitalen Transformation

Für die digitale Transformation kann Design-Thinking dazu verwendet werden das User Engagement zu verbessern und somit den Change-Prozess zu unterstützen. Statt Erstellen eines Lasten- und Pflichtenhefts welche auf Annahmen über Probleme und Bedürfnisse von Anwendern beruhen werden diese direkt an den Spezifikationsprozess beteiligt. So lässt sich Design-Thinking sehr gut mit Scrum kombinieren. Die einzelnen Produkt-Inkremente können immer wieder Anwendern präsentiert werden und das Feedback wieder in den Scrum-Prozess mit eingebracht werden.

Ein Praxisbeispiel

Eines der bekanntesten Praxisbeispiel von Design-Thinking ist Embraceglobal.org. Das Team wurde hier vor die Herausforderungen gestellt, einen Brutkasten zu entwickeln dessen Produktion und betrieb weniger als ein Prozent des aktuellen Preises kostete. Das Team stellte jedoch schnell fest, dass die Hauptherausforderung darin bestand das Frühchen am Weg in das Krankenhaus möglichst gut und lange warm zu halten. Das Produkt von Embrace hat bisher mehr als zweihunderttausend Babys den Start in das Leben ermöglicht und verbessert.


Buchempfehlungen Design-Thinking mit Praxisbezug


Dieser Artikel gehört zur Artikelreihe „Methoden und Werkzeuge für die Digitalisierung“

methoden und werkzeuge für die digitalisierung


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Zum Autor:

David Theil ist DigitalisierungsCoach und hilft Unternhemen bei der Softwareentwicklung, App-Entwicklung und bei der Digitalisierung und Digitalisierungsprojekten

David Theil aus Linz Oberösterreich ist Digitalisierungs-Coach, Software-Entwickler und als Head of Software-Development für über 30 Softwareentwickler verantwortlich. Beruflich beschäftigt er sich bereits jahrelang mit der Digitalisierung und hat bereits bei vielen Digitalisierungs-Projekten in der Wirtschaft federführend mitgewirkt. Er bewegt sich in Themen wie Digitalisierung, IoT, oder Industrie 4.0 sowohl beratend als auch praktisch mit echten Lösungen.

 

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